Samstag, 23. April 2016

8.April: Die Lüftungsanlage macht Fortschritte, der Schimmel unterm Dach leider auch

Die Dachdurchführung für Aussenluft und Fortluft ist einen der aufwändigeren Aktionen rund um die Lüftungsanlage, da hier Dachdecker, Sanitärer und Trockenbauer Hand in Hand arbeiten mußten. Beim ersten Anlauf zogen alle wieder unverrichteter Dinge ab, da mal wieder die falsche Teile vom Großhändler geliefert worden waren. Statt der DN160 Isopipe waren es DN180 und die Bleipfanne war für 45° Dachneigung und nicht für 35°, wie bestellt.

Nun ist aber alles da und der Dachdecker hat, nachdem der Trockenbauer Folie und Dämmung entfernt hat, ein zugegebenermaßen reichlich großes Loch in die Holzverschalung oberhalb der Fußpfette geschnitten und die Fußpfette auch noch etwas ausgespart. Das Aussenluftrohr läuft jetzt zwischen den Sparren hindurch direkt in den Dachüberstand, wo ein Aluflexrohr das Lüftungsgitter in der Verkofferung des Dachüberstandes, die der Dachdecker ebenfalls mit einem Loch versehen hat, mit dem Schaumstoffrohr verbindet. Das DN160 Rohr hat einen Aussendurchmesser 195mm und passt damit gerade in den von den 200mm Sparren vorgegebenen Zwischenraum zwischen Holzverschalung und Trockenbaudecke.
Allerdings passt hier fast keine Dämmung mehr unterhalb des mit kalter Aussenluft durchströhmten Rohres, womit es leider eine Kältebrücke darstellt und sich Luftfeuchigkeit am Rohr niederschlagen kann. Da wir die Ansaugung der Frischluft nicht auf dem Dach neben Kaminen und Abwasserentlüftung haben wollten, ist das aber unvermeidbar. Wir werden sehen wie sich das in der Praxis auswirkt. Um hier jegliches Eindringen von Raumfeuchte in dieses Sparrensegment zu weiter zu minimieren, wird hier statt der Vario eine PE-Folie verbaut werden. Getreu der Weisheit: Wo keine Feuchtigkeit ist, kann auch keine kondensieren.






Der Einbau des Lüftungspilzes für die Fortluft mit samt der Bleipfanne, die direkt neben dem Kamin herauskommt, haben Sanitärer und Dachdecker schnell geschafft.
Die ganze Aktion für Aussen- und Fortluft hat schlussendlich keine drei Stunden gedauert. Mal sehen wie die Rechnung am Ende ausfällt.

Beim Öffnen der Folie hat sich ein ordenlicher grauer bis schwarzer Schimmelbewuchs und Nässe an der Verschalung des ursprünglich trockenen Daches gezeigt. Dies hat alle Beteiligten (Bauträger, Dachdecker, Trockenbauer, Schimmelgutachter, TÜV Gutachter) zwecks Ursachenforschung auf den Plan gerufen. Die wahrscheinlichste Theorie ist, daß die feuchtigkeitsregulierende Vario-Folie auf der Innenseite des Daches teilweise die sehr hohe Luftfeuchtigkeit nach dem Verlegen des Estrichs durchgelassen hat und sich diese in den noch kalten Nächten an der Holzverschalung niedergeschlagen hat. Bis diese durch das Holz und die diffusionsoffene Folie auf die Aussenseite gelangen kann, vergehen einige Tage, die den Schimmelsporen auf der Holzoberfläche aber schon zum Wachsen reichten. Während der ersten warmen Tagen des Jahres soll diese Feuchtigkeit komplett verschwinden, der Schimmel stagnieren und angeblich nie wieder weiterwachsen, da solche klimatischen Bedingungen im Normalbetrieb des Hauses nicht wieder auftreten können. Die Folie soll weiterhin eine komplette Barriere für Schimmel samt Sporen darstellen, womit die Raumluft hier nie kontaminiert werden kann.

Zur Sicherheit haben wir goldbeschichtete Feuchtigkeitssensoren vom lokalen Elektronikladen an mehreren Stellen hinter der Dämmung angeschraubt, die uns hoffentlich über die nächsten Jahre mit Informationen über den Zustand besonders im Bereich des Lüftungsrohres versorgen werden.



Die Kunststoff-Lüftungsventile haben wir selbst mit einem Multifunktionstool exakt bündig mit der Decke abgeschnitten, da der Sanitärer hierfür kein geeignetes Werkzeug hatte und die Experimente mit einem elektrischen Fuchsschwanz unserem Anspruch nicht genügten. Da die Filigrandeckenstöße gerade verspachtelt wurden, war das in letzter Minute bevor die abschließende Verspachtelung der ganzen Decke erfolgt.
Auch das Metall-Ventil über der Speisekammertür ist eingebaut und verputzt, genauso wie der Überströmkanal durch den Garderobenschrank in das Gäste-WC.




1 Kommentar:

  1. Echt gute Idee Feuchtesensoren zu installieren. Wir haben auch digitale Feuchtesensoren zuhause und finden das eine gut überlegte Sache! Lg

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