Donnerstag, 7. Januar 2016

2.-11.Januar: Die Schlagzeugkabine entsteht im Musikzimmer

Unsere erste Eigenleistung nimmt Form an, nachdem wir das Musikzimmer erstmal mit Bauschaum provisorisch abgedichten und dann tagelang mit einem Heizlüfter trockenlegen mussten. Eimer fangen jetzt die immernoch durch die Deckendosen aus dem pitschnassen Wohnzimmer kommenden Wassertropfen auf.
In diesem trockengelegten Feuchtbiotop entsteht nun die Schlagzeugkabine nach dem Prinzip "Raum-in-Raum", bei dem weder die Trockenbau-Wände noch die Decke eine feste Verbindung zum Rest des Gebäudes haben. Hier die Pläne für die langen Seitenwände und die Decke.
Die gesamte Kabine steht auf 1,5cm Gummimatten, die normalerweise als Waschmaschinen-Vibrationsdämmmatte verwendet werden. Diese haben wir mit der Stichsäge in 10cm breite Streifen geschnitten und auf den Betonboden geklebt. Der verwendete Betonkleber ist ähnlich wie PU-Schaum und gleicht Unebenheiten aus, musste aber mit herumliegenden C-Profilen und reichlich Steinen für 24 Stunden im Zaum gehalten werden.


Auf diese Dämpferschicht werden die 5cm breiten U-Profile mit 1,5cm Abstand zur Wand mit einem acrylartigen Alleskleber aufgeklebt und ebenfalls wieder mit herumliegenden C-Profilen und Steinen für 24 Stunden fixiert. Während der Trocknungszeit kann man sich die Zeit mit dem Kürzen von 48 C-Profilen für die Seitenwände von 2,6m auf 2,5m vertreiben. Die Stromkabel, die über den Rohfussboden unter dem späteren, zur Trittschalldämmung schwimmenden Estrich verlaufen, werden unter den U-Profilen durchgeführt und münden später in luftdichten Einhausungen für die Strom-, Netzwerk-, Lautsprecher- und Sat-Dosen. Die anderen Kabel kommen entweder schon aus den Leerrohren an der Decke oder werden auf der Kabinendecke verlegt.


Die senkrechten C-Profile sind nun paarweise verschraubt, in die Bodenprofile eingesteckt und mit weiteren U-Profilen oben stabilisiert. Die Ecken bilden massive UA Träger, die hier nicht mehr sichtbar sind, aber mit M8 Schlossschrauben mit den umliegenden C-Profilen verschraubt sind. Die ganze Konstruktion ist jetzt relativ eigenstabil und hat überall einen Seitenabstand von 1,5cm und einen Deckenabstand von 10cm. Die Seiten werden nach der Befüllung mit recht kompakter und schwerer 50mm Steinwolle und Anbringen der Dampfsperrfolie doppelt mit 12,5mm Gipskarton beplankt und wirken wie ein Feder-Masse-System. Die Schallabsorbtion steigt mit jedem Zentimeter Abstand der Vorsatzschale zur schallharten 20cm starken Betonwand, nimmt aber natürlich kostbare Raumbreite bzw. Länge weg. Deswegen nur 1,5cm Luft hinter dem Träger. An der Decke ist das weniger tragisch, daher gönnen wir uns hier insgesamt 20cm Luft zwischen der, aus Gewichtsgründen nur einfach beplankten Gipskartondecke und der Betondecke. Hier kommen leichte 50mm Glasfasermatten zum Einsatz, die auch nur aufgelegt werden. Hier kommt es hauptsächlich auf den spezifischen Strömungwiderstand an, der die schwingenden Luftmoleküle bremst, bevor sie auf die Betondecke treffen.



Besonders heikel sind die zwei Türen, die mit Schallschutzklasse 4 recht gut dämmen, aber auch keinerlei Verbindung zum Boden oder der Betonseitenwand haben dürfen. Die Ausrichtung und Fixierung der ebenfalls massiven Träger exakt in der Flucht des Türdurchbruchs ist kritisch. Die Türzarge selbst wird nur mit diesen Trägern verbunden. Auf der Gegenseite gibt es eine "Zierzarge", die nur über eine Dehnungsfuge mit ihrem Pendant auf der Innenseite verbunden sein wird. Alle anderen Träger und auch die Elektroboxen werden erst bei Montage der Deckplatten ausgerichtet und durch diese fixiert. Auch die Lüftungsrohre in der Decke werden später keine feste Verbindung und damit Schallbrücke zur Kabine haben sondern ebenfalls über eine luftdichte aber elastische Dehnfuge abgekoppelt.


Im nächsten Schritt werden die seitlichen U-Profile der Deckenkonstruktion an den Abschlussprofilen der Seitenwände angeschraubt und tragen damit schon erheblich zur Stabilisierung bei. Je zwei C-Profil Querträger für die Decke werden dann wieder Rücken an Rücken verschraubt und im Abstand von 60cm in diese Schiene eingeschoben. Da die Decke frei tragend werden soll, haben wir uns für die 100mm breiten U- und C-Profile entschieden.


Nach der Verschraubung der ersten Elektrobox auf 45cm Höhe über Rohfussboden können die Module bereits mit der Steinwolle befüllt und mit der Dampfsperrfolie gegen Feuchtigkeit aus dem Raum geschützt werden, die sich sonst auf der kälteren Betonwand niederschlagen und Schimmel verursachen könnte.



 

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